Südlicher Mäanders der Moldau

In Kontrast zur historischen Altstadt bietet das Gebiet des südlicher Mäanders der Moldau eine viel ruhigere Atmosphäre. Hier können Sie nicht nur die Ruhe genießen und sich entspannen, sondern auch weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt

Ihre hohe Attraktivität verdankt die Altstadt von Český Krumlov insbesondere der malerischen Lage in den Bögen der drei Moldau-Mäander. Der erste liegt abseits der allgemein bekannten und stark frequentierten Besucherrouten. Auf relativ kleiner Fläche erwarten Sie neben Renaissance- und Barockhäusern gleich mehrere bedeutende Sehenswürdigkeiten, die vor allem im letzten und vorletzten Jahrhundert eine wichtige Rolle im Stadtleben spielten. Im Rahmen der Revitalisierung des südlichen Mäanders werden auch fast vergessene Orte und Geschichten von Český Krumlov zu neuem Leben erweckt.

Stadtpark

Der 2,5 Hektar große Park liegt im Stadtzentrum von Český Krumlov, am linken Moldauufer. Vom Hauptplatz sind es nur 5 Minuten Fußweg. Bereits Ende des 16. Jahrhunderts diente die Parkanlage zur Erholung und als Garten. Genutzt wurde die Anlage von den Jesuiten, deren Kolleg am gegenüberliegenden Ufer stand. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts, als der sog. Jesuiten-Garten ins Eigentum der Stadt überging, wurden umfassende Änderungen und bauliche Anpassungen vorgenommen. Heute finden Sie im Park neben interessanten Gehölzen und viel Grün auch einen Spielplatz, einen Outdoor-Fitness-Bereich für Erwachsene, einen Sommer-Gastgarten mit Imbiss und einen Ministrand mit Steg und Stufen in den Fluss.

Stadtpark

Musikpavillon

Der Musikpavillon wurde in der zweiten Phase der Anlegung des Stadtparks in den Jahren 1924 bis 1930 erbaut und diente zum Abhalten von Promenadenkonzerten sowie zur Erholung. Heute finden im Pavillon vornehmlich Trauungen statt.

Kapelle des hl. Martin

Das ursprünglich als Friedhofskapelle dienende Gebäude wurde 1585 als Holzbau gemeinsam mit dem neuen Friedhof geweiht, der hierher von der St.-Veits-Kirche verlegt worden war. Der Bau der neuen Kapelle des hl. Martin wurde im Jahr 1717 fertiggestellt. Der Friedhof diente bis 1892 seinem Zweck und musste danach dem neu angelegten Stadtpark weichen. Heute finden in der Kapelle Konzerte und Trauungen statt. St.-Martin-Kapelle

Museum Fotoatelier Seidel

Das Fotoatelier Seidel aus dem Jahr 1905 ist ein einzigartiges Denkmal aus der Geschichte der Fotografie. Dessen hoher Wert liegt vornehmlich in der Komplexität der erhaltenen Teile. Das Gebäude wurde als Atelier mit Wohnbereich für eine Familie entworfen. Und es blieb bis heute mit dieser Raumaufteilung und voll funktionsfähig erhalten.

Das Fotoatelier Seidel erzählt die Geschichte von den Anfängen der professionellen Fotografie und den von hier stammenden Pionieren dieses Handwerks – Josef Seidl (1859–1935) und František Seidl (1908–1997). Die Ausstellung beeindruckt mit ihrer Authentizität, der großen Menge an historischen wertvollen Glasnegativen, historischen Aufnahmen und Postkarten – die zusammen eine „Chronik des Böhmerwaldes“ bilden – und den erhaltenen, voll funktionsfähigen Fotoapparaten, Vergrößerungsgeräten und der Dunkelkammerausstattung. Museum Fotoatelier Seidel

Synagoge

Die Synagoge in Český Krumlov wurde 1909 nach den Plänen des Architekten Victor Kafka erbaut. Obwohl sie im neoromanischen Stil entworfen wurde, besticht das Interieur durch Jugendstil-Elemente. Außerdem handelte es sich seinerzeit um den ersten Stahlbetonbau in Österreich-Ungarn. Das Gebäude erlitt ein trauriges Schicksal – nach der Besetzung von Český Krumlov durch Hitlerdeutschland wurde die Synagoge geplündert, wobei sie nach dem Zweiten Weltkrieg während des kommunistischen Regimes lange Zeit als Lager diente. Nach 1990 wurde sie an die jüdische Glaubensgemeinde zurückgegeben und im Jahr 2012 umfassend saniert. Heute dient der Bau als Veranstaltungsort mit gemütlichem Café und Terrasse mit Kinderspielplatz. Synagoge Český Krumlov

Rosengarten

Der Rosengarten entstand im Jahr 2006 als Freizeit- und Erholungszone auf dem Hügel Plešivec, an der Stelle einer ehemalige Obstplantage in der Nähe des Kindergartens Za Soudem, unweit der Synagoge und der Terrassen oberhalb des Egon-Schiele-Hauses. Gepflanzt wurde damals an die 450 Parkrosen-Stecklinge und es wurden Bänke mit bezaubernder Aussicht auf die Altstadt und den Kreuzberg aufgestellt.

Gartenatelier Egon Schieles

Gartenhaus auf terrassiertem Abhang aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Der berühmteste Bewohner war Egon Schiele (1890-1918), der hier im Jahr 1911 zusammen mit Wally Neuzil, seiner Lebensgefährtin und seinem Modell, lebte und künstlerisch tätig war. Heute können Sie das authentische Ambiente seines Appartements bewundern, auf der Terrasse einen Kaffee oder ein Glas Wein trinken und die Atmosphäre dieses Ortes mit unverwechselbarem Genius Loci genießen. Egon Schieles Gartenhaus