Luftfahrtmuseum in Deštná
Die Ausstellung des Luftfahrtmuseums, die von Mitgliedern des Klubs für Luftfahrtgeschichte (KHL) in Jindřichův Hradec im Gebäude des ehemaligen Kinos der Stadt Deštná gestaltet wurde, ist in einen Kriegs- und einen Nachkriegsteil gegliedert. Mehrere einzigartige Exponate sind hier zu sehen.
Aus dem Eingangsbereich und der ehemaligen Garderobe entstanden zwei eigenständige Abschnitte, die durch eine Nachbildung eines Fliegerabwehrbunkers voneinander getrennt sind. Vor dem Bunker befindet sich eine Ausstellung, die das Schicksal der tschechoslowakischen Kriegspiloten zeigt – vom Abgang unserer Soldaten nach Polen, weiter nach Frankreich und schließlich nach Großbritannien. Diese Zeit wird durch zahlreiche dreidimensionale Exponate dokumentiert, darunter Auszeichnungen, Uniformen, Modelle und Fragmente von Kriegsflugzeugen (unter anderem vom B-24 Liberator „PP-Y“ der 311. tschechoslowakischen Staffel, gefunden auf den Orkney-Inseln) sowie Plastikmodelle. Auch an die tschechoslowakischen Piloten im Slowakischen Nationalaufstand wird erinnert, ebenso wie an die Rückkehr der Piloten aus Ost und West in die befreite Heimat.
Ein zweifellos in der Tschechischen Republik einzigartiger Bestandteil ist der „Gedenkraum“, in dem sich nicht nur ein Großformatfoto des größten tschechoslowakischen Militärfriedhofs in Großbritannien – in Brookwood – befindet, sondern vor allem die Listen aller gefallenen tschechoslowakischen Kriegspiloten sowie Erde von ihren Gräbern, die KHL-Mitglieder von ihren dreizehn Auslandsexpeditionen durch Europa mitgebracht haben.
Ein weiterer Ausstellungsteil zeigt eines der größten Unikate des Museums: ein Motor eines Messerschmitt Bf-109 (leihweise von Ing. Dvořák), ein Rumpffragment mit Kabine der Bf-109 (leihweise von Kollegen aus Slavičín) und Steuerstangen der La-5 FN von Lt. Bohumil Mráz, der am 7. Oktober 1944 in der Slowakei abgeschossen wurde (gestiftet von K. Červený).
Im zweiten Raum finden sich zahlreiche Exponate und Dokumente zum tschechoslowakischen Sport- und Militärflugwesen von der Ersten Republik bis in die jüngere Vergangenheit. Zu sehen sind z. B. ein Segelflugzeug Šohaj (geliehen vom Aeroklub in Jindřichův Hradec), Fragmente von MiGs und deren Bauteilen (zur Verfügung gestellt von P. Pokorný und vielen weiteren Luftfahrtfans), eine Su-7 (Geschenk vom Luftwaffenstützpunkt der Tschechischen Republik in Náměšť nad Oslavou) sowie eine Ausstellung zur Geschichte des langjährigen KHL-Partners, des 153. Rettungsbataillons in Jindřichův Hradec.