Burgen an der Maltsch (Malše)

Ausflug zu den Ruinen einiger Burgen, die einst an den Ufern der Maltsch stolz emporragten.

Burg Pořešín

Der Ausgangspunkt der Trasse (blaue Wanderwegmarkierung), die zur Ruine der mittelalterlichen Burg führt, können wir in den Stadtpark in Kaplice (Kaplitz) situieren. Hier gehen wir entlang des linken Ufers der Maltsch. Bald kommen wir an einem kleinen Wasserkraftwerk rechts vorbei und gleich hinter ihm betreten wir in den Wald. Der Fluss ist für eine Weile wilder und in der scharfen Kurve bricht sich an den Felsen.

Wir gehen in einen mäßigeren Abschnitt über und nähern uns dem malerischen Ort des Zusammenflusses der Maltsch mit dem Flüsschen Černá. Der Weg geht weiter am Rande des Waldes, über die Wiesen. Das linke Ufer beginnt zu steigen, aber am Anfang ist der Weg immer noch bequem. Erst in den letzten Abschnitten nimmt der Anstieg zu und der Hang fällt steiler bis zum Fluss hinab. An diesen Orten sind somit Vorsicht und eine gewisse Geschicklichkeit beim Übergang im steilen Gelände notwendig. Die Burgruine zeigt sich auf der linken Seite, am Felsauslauf, teilweise hinter den Bäumen versteckt. Der Weg führt bergauf auf der linken Seite der Burg.

AUF DER BURG

Die Burg Pořešín ist das erste Objekt in der Tschechischen Republik, das nach französischer Art die Besichtigung der Trümmerobjekte mit Hilfe großformatiger Zeichnungen oder Projektionen einführte. An verschiedenen Stellen der Burg sind insgesamt 6 gezeichnete Tafeln aus der Lebenszeit der Burg auf geschmiedeten Ständern so aufgestellt, dass der Besucher sofort den Unterschied zwischen "damals" und "jetzt" vergleichen kann. In den nächsten Jahren werden noch 4 weitere Tafeln dazukommen, sodass sich ihre Zahl auf insgesamt 10 erweitert.

Diese gezeichneten Tafeln werden noch um die Stilkennzeichnung der Burggebäude, des Turms, der Rüstkammer, der Küche und der Tore erweitert, sodass der Besucher mit seinem eigenen Tempo eine vollwertige Besichtigung der Burg absolviert, ohne dass er durch einen Fremdenführer getrieben wird. In diesem Jahr werden auch die historischen handwerklichen Betriebe der Burgküche und Schmiede geöffnet, wo auch die Repliken des mittelalterlichen Schleifers, der Handmühle für das Getreide und der Töpferscheibe zum Ausprobieren bereitstehen. Diese wurden ebenfalls in Zusammenarbeit mit der örtlichen Aktionsgruppe des Flussgebietes der Maltsch beschafft. Das Burgmuseum wird um weitere Exponate, diesmal aus der hoch- und spätmittelalterlichen Keramik aus Blansko, erweitert. Zu sehen sein wird auch das Kostüm des mittelalterlichen Burgherrn, das mit finanzieller Unterstützung der Region Südböhmen beschaffen wurde. Das Burgmuseum Pořešín wird somit eine wichtige Institution sein, die einen Einblick in das mittelalterliche Leben unserer Vorfahren nicht nur auf den Burgen an der Maltsch, sondern auch im Rahmen des gesamten Flussgebietes der Maltsch, ermöglicht.

 

Burg Louzek 

Die Ruine einer mittelalterlichen Burg, die über dem Fluss Malsch erbaut wurde. Diese Burg war ursprünglich eine Wachburg, die in der Nähe der Landesstraße von Oberösterreich nach Böhmen auf einem Felsausläufer über dem Fluss Maltsch ungefähr im Jahre 1300 erbaut wurde. Die ersten urkundlichen Erwähnungen in der Geschichte der Burg stammen erst aus dem Jahre 1421, als die Burg in einem Brief von Ulrich von Rosenberg erwähnt wurde. Im Jahre 1541 ist die Burg als verödet angegeben. 

Den Kern der Burg bildete ein Turm und das Wohn- und weitere Gebäude um einen kleinen Hofplatz. Auf dem Zugangsweg von der nordwestlichen Seite war die Burg durch eine Befestigung geschützt. Vom Verteidigungssystem der Burg ist bis heute der Schutzwall und der Graben sichtbar. Erhalten geblieben sind die Torsi des Turmes und des sog. Palas und teilweise auch der Befestigung.

Der Weg zur Burgruine Louzek beginnt bei der Kirche St. St. Petrus und Paulus, durch die Straße Pohorská gehen wir bis oberhalb der Stadt hinauf und an der Weggabelung begeben wir uns geradeaus zum Schlösschen. Über einen schmalen Asphaltweg kommen wir zum Schlösschen (einst repräsentativer Sitz der Fabrik für die Fadenherstellung, heute ein prächtiges Hotel und Restaurant). Ab diesem Zeitpunkt begleitet uns der Fluss Maltsch, gleich hinter dem Schlösschen ist ein kleines Wasserkraftwerk zu sehen, das einen Teil des Antriebs des ehemaligen Kraftwerkes nutzt. Diejenige, die aufmerksam sind, können Reste des Oberwasserkanals auch nördlich vom Kraftwerk sehen. Auf dem rechten Ufer der Maltsch gehen wir bis zur Gemeinde Ješkov, wo sich die erhalten gebliebene sog. Velíšek-Mühle befindet. Hier überqueren wir eine kleine Brücke und befinden uns auf dem Weg, der bis zur Gemeinde Skoronice führt. Von diesem biegen wir aber bald auf den blauen und parallel laufenden, gelben Wanderweg ab und der Weg führt uns jetzt am Rande des Feldes hoch über den Fluss. Auf dem Waldwanderweg kommen wir in der letzten Etappe bis ans Ziel, zur Ruine der mittelalterlichen Burg Louzek.

 

Ruine der Burg Sokolčí

Über dem Bach Černý, auf einem massiven Felsgebilde können wir die Ruine der Mauern der Jagdburg Sokolčí (13. - 15. Jahrhundert) finden. Diese kleine Burg war nur von der Ostseite aus zugänglich. Im Süden, Westen und teilweise auch im Norden war die Burg Sokolčí durch steile Felswände geschützt. Die Vorburg wurde durch einen Bewässerungsgraben befestigt, in den der unregelmäßiger Turm des Tores hineinragte, befestigt. 

An die Ecken schloss die Mauer mit Zinne an, beide Seiten des Hofes waren von den Burggebäude umgeben. Die Burg verfiel vermutlich nach einem Großbrand. Interessant ist die Frage der Wasserversorgung auf der Burg ...

Die massive Granitwand unterhalb der Ruine der Burg Sokolčí wird mit ihrer Höhe von 25 m und einer Breite von 70 m auch von Bergsteigern genutzt. Über die Wand führen dutzende Kletterwege. Es handelt sich um schwerere Aufstiege vor allem eines Fugen- und Schachtcharakters. Die Wege sind durch Sicherungsringe und Bohrhaken gesichert.