Durch das Herz der Třeboň-Region – von Třeboň nach Vlkov

Eine Route durch das Herz des UNESCO-Biosphärenreservats – von der historischen Stadt Třeboň nach Vlkov. Die Strecke führt unter anderem zum größten Teich Tschechiens, dem Rožmberk, zu den Steinbrücken bei Stará Hlína oder zu den Sanddünen bei Vlkov, die zusammen mit dem nahegelegenen Hügel Slepičí vršek das einzige Beispiel für Wanderdünen in Südböhmen darstellen.

Gesamtlänge

24,3 km

Dauer

6 Stunden

Landschaft

Befestigte und unbefestigte Waldwege

Schwierigkeit

Einfach, nicht geeignet für Kinderwagen und Rollstühle

Markierung

Ja

Wegbeschreibung

Die Strecke beginnt in Třeboň, und etwa das erste Drittel folgt dem Lehrpfad „Rund um Třeboň“. Ausgangspunkt ist der Bahnhof Třeboň-Lázně. Von hier folgen wir der blauen Wanderwegmarkierung in Richtung des Stadtteils „Na Kopečku“. Nach knapp 800 Metern biegt der blaue Weg links ab, kurz vor dem Wasserwerk Kotěra. Wir verlassen die Stadt, überqueren eine Brücke über die Hauptstraße, gehen am Stupský-Teich vorbei und erreichen die Kapelle des Hl. Veit und die nahegelegene Pergola beim Hl. Veit (1,5 km).

 

Wir gehen weiter auf dem blauen Weg, über den Damm des Zadní Kouty-Teichs, am Hraniční-Teich vorbei und dann durch den Wald nach Nová Hlína bis zum Wanderkreuz (2,3 km). Dort biegen wir links ab und bleiben auf der blauen Markierung, die uns über den Damm des Vítek-Teichs und dann entlang der Hauptstraße nach Stará Hlína führt (2,6 km). Hier biegen wir links ab und schließen uns dem Lehrpfad Rožmberk an, immer der blauen Markierung folgend, bis zur Wegkreuzung beim Hodějovský-Teich (1,6 km). Dort verlassen wir den blauen Weg und biegen links ab auf den Lehrpfad Rožmberk, bis zur Kreuzung Smitka (1,6 km).

 

Wenn wir hier links auf die rote Markierung abbiegen (immer noch der Lehrpfad Rožmberk), erreichen wir nach etwa 100 Metern das Notüberlaufbauwerk des Rožmberk-Teichs mit dem Denkmal für Jakub Krčín und gehen von dort durch eine Eichenallee zum Damm des Rožmberk-Teichs. Wir bleiben jedoch geradeaus auf dem roten Weg, gehen durch den Wald zum Campingplatz Lužnice (2,3 km). Am Anfang des Campingplatzes biegen wir rechts ab, folgen weiterhin der roten Markierung, vorbei am Naturdenkmal Slepičí vršek und über den Damm des Potěšil-Teichs. Wir überqueren die Nebenstraße und gehen durch das Dorf Klec zum Naděje-Teichsystem (4,4 km).

 

Beim Gasthof „U Kačerů“ biegt der rote Weg links ab und führt über die Dämme der poetisch benannten Teiche Víra (Glaube) und Naděje (Hoffnung) bis zur Kreuzung Naděje bei den Teichen Horák und Rod (2,2 km).

 

Wir biegen links ab, immer noch der roten Markierung folgend, die uns zunächst über die Dämme der Teiche Fišmistr, Baštýř, Pěšák, Pražský führt. Wir überqueren die Bahnlinie und gehen weiter über die Dämme der Teiche Překvapil, Nový, vorbei am Gehöft „U Nohavů“ und dem Krajina-Teich bis ins Dorf Vlkov zur Bahnstation (4,3 km).

 

In Vlkov können wir die Tour beenden. Es ist aber auch möglich, den Lehrpfad rund um die Veselí-Sandgruben zu besuchen, was man mit einem Bad verbinden kann. Zu den Sandgruben führt die gelbe Markierung, etwa 4 km Fußweg von der Bahnstation. Wer möchte, kann von den Sandgruben aus der gelben Markierung bis nach Veselí nad Lužnicí folgen (ca. 2 km)

Sehenswürdigkeiten auf der Strecke

Třeboň

Das natürliche Zentrum des denkmalgeschützten Stadtgebiets ist der Masaryk-Platz, umgeben von Bürgerhäusern mit Renaissance- und Barockgiebeln. Dominierend ist das Rathaus mit einem 31 Meter hohen Turm, von dem aus man einen einzigartigen Blick auf die umliegende Landschaft genießen kann. Ganz in der Nähe befindet sich das weitläufige Renaissanceschloss, ehemaliger Sitz der Familien Rosenberg und Schwarzenberg. Im Zentrum liegt auch die Brauerei Regent, die 1379 gegründet wurde und zu den ältesten der Welt zählt, das einzigartige J. K. Tyl-Theater und die Kirche der Jungfrau Maria Königin und des Hl. Ägidius. Das Haus von Štěpánek Netolický informiert über die Geschichte und Entwicklung der Teichwirtschaft und Fischerei in der Region Třeboň. Detaillierte Informationen über die Natur, Lehrpfade und Besonderheiten der Region erhält man im Naturhaus Třeboň. Ein angenehmer Spaziergang führt über den Damm des Teichs Svět zum Schwarzenberg-Mausoleum, einem der bemerkenswertesten Bauwerke Südböhmens. Neben wertvollen historischen Denkmälern bietet die Stadt auch Entspannung in den Kurhäusern Aurora und Bertiny lázně, die für Heilzwecke Torf aus lokalen Quellen verwenden.

 

Teich Rožmberk

Der Rožmberk-Teich mit einer beeindruckenden Fläche von 489 ha ist der größte Teich Tschechiens. Zwischen 1584 und 1590 ließ ihn der berühmte Teichbauer Jakub Krčín von Jelčany und Sedlčany anlegen. Geplant hatte ihn bereits Štěpánek Netolický, der jedoch wegen der Wassermenge aus dem Einzugsgebiet der Lužnice zögerte. Sein Nachfolger Jakub Krčín setzte das Projekt um und baute gleichzeitig den „Neue Fluss“, der einen Teil des Wassers ableitet und so den Rožmberk vor Hochwasser schützt. Der mächtige Damm des Teichs, 2430 m lang, ist von 150 bis 400 Jahre alten Eichen gesäumt. Seine Stabilität zeigte sich bei den Überschwemmungen 2002, als der Teich das Zehnfache seines Volumens (70–75 Mio. M³) zurückhielt. Am Überlauf steht heute ein Denkmal für Jakub Krčín, das die Teichwirte von Třeboň nach den Überschwemmungen 2002 errichten ließen. Markierungen auf dem Denkmal zeigen die Wasserstände bei früheren Hochwassern, die der größte Teich des Landes unbeschadet überstand.

 

Märchenhafte Steinbrücken bei Stará Hlína

Etwa 5 km von Třeboň entfernt, bei Stará Hlína, finden Sie zwei Steinbrücken aus dem späten 18. Jahrhundert. Die kürzere Brücke über den Vítek-Teich hat fünf Bögen aus Steinquadern und stammt aus dem Jahr 1781. Die zweite, mit zwölf Bögen, trägt eine Gedenktafel mit der Jahreszahl 1799. Beide Brücken wurden wahrscheinlich vom Ingenieur Josef Rosenauer entworfen, der auch den berühmten Schwarzenberg-Kanal im Böhmerwald plante. Die fünfbogige Brücke ist ein beliebter Drehort. Im Märchen „Es war einmal ein König“ (1954) wurde von hier Salz ins Wasser geschüttet, und im Märchen „Aus der Hölle des Glücks“ (1999) warfen sie hier den bösen König und die Prinzessin ins Wasser.

 

Naturreservat Slepičí vršek

Wussten Sie, dass man eine „Wüste“ auch ohne weite Reisen sehen kann? Eine kleine gibt es bei der Gemeinde Lužnice. Das Naturreservat Slepičí vršek schützt hier eine 1,8 ha große Sanddüne, die durch aufgewirbelten Feinsand aus den Ablagerungen der nahen Lužnice entstanden ist. Die Sandablagerungen bildeten hier einen langgestreckten Hügel, der das umliegende Gelände um drei bis vier Meter überragt. Dank der besonderen Bedingungen leben hier interessante und einzigartige Gemeinschaften von sandliebenden und wärmeliebenden Pflanzen und Tieren.

 

Teichsystem Naděje

Das Naděje-Teichsystem gehört zu den schönsten und größten in der Region Třeboň. Den Kern bilden die Teiche Naděje (Hoffnung) und Skutek (Tat). Alle Teiche werden von einem Graben namens Potěšilka gespeist, der ursprünglich aus der Lužnice kam und nach dem Bau des Rožmberk-Teichs von dort abgeleitet wurde. Unter Josef Šusta, einem bedeutenden tschechischen Teichbauer, wurde das Systém im späten 19. Jahrhundert um viele kleinere Teiche erweitert. So entstand ein geschlossenes Systém mit poetischen Namen wie Naděje (Hoffnung), Víra (Glaube), Láska (Liebe), Měkký (Weich), Strakatý (Gefleckt), Skutek (Tat), Dobrá vůle (Guter Wille), Blaník, Rod, Horák und andere.

 

Lehrpfad Veselská pískovna und Sanddüne bei Vlkov

Zwischen der Stadt Veselí nad Lužnicí und den Dörfern Horusice und Vlkov erstreckt sich auf 240 ha das Gebiet der Veselská-Kiesgruben. Fünf getrennte Baggerseen entstanden hier nach dem Abbau von Kies und Sand zwischen 1952 und 1986. Auf dem 7 km langen Lehrpfad finden Sie insgesamt 14 Stationen mit Informationstafeln über das Vorkommen einzigartiger und meist geschützter Pflanzen- und Tierarten. Untrennbar zu den Kiesgruben gehört das geschützte Gebiet der Sanddüne bei Vlkov, eine fast einen Hektar große „Wüste“ mit einzigartiger Flora und Fauna. Zusammen mit dem nahen Slepičí vršek bei Lužnice ist dies das einzige Beispiel für Wanderdünen in Südböhmen. Im Sommer sind die Kiesgruben ein beliebtes Badeziel.