Bučina
Entdecken Sie die Šumava-Nachbildung des Eisernen Vorhangs.
Die ehemalige höchstgelegene Siedlung des Böhmerwaldes wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gegründet.
Im Jahr 1911 lebten in Bučina 347 Menschen in 37 Häusern, von denen nur acht Tschechisch als Hauptsprache angaben. Ein markantes Bauwerk war das große Zollhaus, das im Falle eines Angriffs als Festung dienen sollte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Dorf aufgegeben und 1956 bis auf eine Ausnahme vollständig abgerissen – nur die sogenannte Pešl-Hütte blieb zur Nutzung durch den Grenzschutz erhalten. Ihre Überreste wurden 2003 entfernt, als gleichzeitig der Bau einer neuen Hütte beschlossen wurde. Bučina gehört zu den regenreichsten Orten des Böhmerwaldes – hier fallen jährlich etwa 1.600 mm Niederschlag. Aus Bučina stammte auch Johann Peter, ein bedeutender regionaler Dichter und Schriftsteller. Alte Reiseführer preisen Bučina als Ort mit dem schönsten Alpenblick im Böhmerwald.
Hier beginnt und endet auch der Lehrpfad „Nationalpark“ mit 8 Informationstafeln auf 6,5 km Länge. Er dokumentiert, wie der Mensch die heutige Nationalparklandschaft geformt hat.
Zugang und Entfernungen
Bučina ist über Wanderwege aus Kvilda (Rundweg ca. 18 km) und Borová Lada (ebenfalls ca. 18 km) erreichbar. Der Ausflug lässt sich mit einem Besuch der Moldauquelle oder der untergegangenen Siedlung Knížecí Pláně verbinden.
Text herausgegeben von: Nationalparkverwaltung Šumava, 2016
Autor: Mgr. Josef Štemberk
Foto: © Mgr. Josef Štemberk