Kloster Bechyně

Kloster Bechyně

Das Kloster beherbergt das umfangreichste Ensemble von Netzgewölben in der Tschechischen Republik.

Auf einem Felsen hoch über dem Fluss Lužnice und dennoch direkt im Zentrum von Bechyně befindet sich das Franziskanerkloster – ein wahrhaft einzigartiges, ja sogar wundertätiges Bauwerk.

Das Kloster stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde an der Stelle eines ursprünglichen Gebäudes errichtet, das während der Hussitenkriege vollständig zerstört wurde. Der dreiflügelige Bau mit einem Kreuzgang um einen quadratischen Hof war über vier Jahrhunderte lang Sitz der Franziskaner und ist heute ein äußerst wertvolles Denkmal. Es verbirgt ein wahres Juwel mittelalterlicher Architektur – das größte Ensemble von Netzgewölben, dessen Bedeutung über die Landesgrenzen hinausreicht.

Zum Kloster gehören die Kirche Mariä Himmelfahrt und die Kapelle der Kreuzigung Christi und der Schmerzhaften Mutter Gottes. Auch hier verschmelzen spirituelle Atmosphäre und architektonische Schönheit. Die barocke Kapelle hat einen ungewöhnlichen achteckigen Grundriss, und die Kirche ist erneut mit einem beeindruckenden Netzgewölbe versehen.

Berühmt wurde das Kloster auch durch Wunder, die sich hier ereigneten – gleich mehrere! Drei Statuen widerstanden nicht nur den Angriffen der Soldaten, sondern heilten später auf wundersame Weise Kranke. Wie sie sich verteidigten und wem sie halfen, erfahren Sie direkt im Kloster.

Das Kloster wurde auf den Resten eines Gebäudes aus den Jahren 1281–1284 errichtet, das in den Jahren 1426 und 1428 von den Hussiten zerstört wurde. Es war ursprünglich ein Minoritenkloster, später Franziskaner. Die Franziskaner verließen es 1428, kehrten aber 1491 zurück – mit Erlaubnis von König Vladislav Jagiellon und Papst Innozenz VIII. Gleichzeitig wurde auch die Kirche Mariä Himmelfahrt wiederhergestellt, worauf das Datum 1491 im Presbyterium hinweist.

Die Kirche ist zweischiffig und über 42 m lang, nördlich angrenzend befinden sich Klostergebäude aus der Zeit ab 1501. Der Konvent selbst ist ein einstöckiger Bau mit drei Flügeln und einem Kreuzgang um den Innenhof.

Besonders wertvoll ist auch das Interieur und Inventar. Zu den ältesten Teilen gehört ein spätgotisches Wandgemälde mit dem Jüngsten Gericht (um 1520). Die barocke Empore stammt von 1634. Der Hauptaltar von 1780 ist reich verziert, mit einer Kreuzigungsstatue aus dem späten 16. Jahrhundert und einer Pietà aus dem späten 15. Jahrhundert. Auch fünf Seitenaltäre sind bedeutend – Werke von Karel Škréta (1664–1665) und Michal Václav Halbax (nach 1700). Zu sehen sind auch Renaissancegrabsteine und ein Taufstein in Form eines Baumstamms.

Öffnungszeiten (September–Juni): 9–12, 13–17 Uhr
Gruppen ab 5 Personen. Führungen organisiert das Touristeninformationszentrum Bechyně am Marktplatz, wo auch Tickets erhältlich sind.