Wallfahrtsareal Lomec
Ein schönes und bedeutendes südböhmisches Marienwallfahrtsziel, versteckt mitten im Wald.
Nördlich von Netolice liegt Lomec – eine der bedeutendsten barocken Wallfahrtsstätten in Südböhmen.
Die Wallfahrtskirche zum Namen Mariä wurde in den Jahren 1692–1702 von Graf Buquoy für eine wundertätige Statue der Jungfrau Maria mit dem Jesuskind errichtet. Einzigartig ist der zentrale Altar mit reichem Schnitzwerk, der eine Variante von Berninis Papstaltar in der Peterskirche in Rom darstellt. Der Urheber des Projekts ist bis heute unbekannt, doch Experten vermuten, dass es Graf Emanuel Buquoy selbst gewesen sein könnte.
In Lomec befindet sich auch das ursprünglich buquoysche Jagdschlösschen aus den Jahren 1709–1710, das später als Pfarrhaus und Schule diente. Heute ist hier die Kongregation der Grauen Schwestern des III. Ordens des hl. Franziskus tätig. An jedem ersten Samstag im Monat finden hier regelmäßig Wallfahrten und Messen statt. Neu angelegt wurde auch ein Meditationsgarten.
Archäologische Ausgrabungen aus dem Jahr 1925 enthüllten unterhalb des Hügels eine Reihe slawischer Hügelgräber aus dem 6. bis 9. Jahrhundert. Die Begräbnisstätte gilt als eine der am besten erhaltenen ihrer Art in Böhmen und die größte in Südböhmen. In der Nähe des Klosters steht ein Glockenturm mit drei Glocken. Die älteste stammt von 1661 vom Heiligen Berg, zwei weitere kamen später aus Deutschland hinzu.
Der Kirchenbereich ist eine Station des Lehrradwegs „Historische Landschaft von Netolice“.