Ausflüge ab Strážný
Aus der Ausflugsreihe des Nationalparks Šumava
Bei Strážný befindet sich die schmalste Stelle des Nationalparks Šumava. Sie ist nur 2 km breit, und die meisten Menschen fahren hier einfach auf der Hauptstraße in Richtung Deutschland vorbei. Doch Strážný ist ein hervorragender Ausgangspunkt, um die Natur des Nationalparks Šumava zu erkunden. Wenn Sie hier parken und einer der markierten Wanderrouten folgen, werden Sie überrascht sein – gleich hinter dem letzten Haus beginnt die unberührte Natur und absolute Ruhe!
Strážný liegt in einem weiten Tal der Moldau und ihrer Zuflüsse. Im Nordwesten steigt das Gelände sanft zu den Šumava-Hochebenen an. Auf die Fürstenpläne (Knížecí Pláně) gelangt man bequem entlang des Baches Častá. Der Wasserüberschuss hat zahlreiche Feuchtgebiete und Moore entstehen lassen, wie zum Beispiel das Splavské Moor, das vom Bach Řasnice (auch „Grasige Moldau“ genannt) umflossen wird – bekannt für seine Teppiche aus Wasserpflanzen (sichtbar am Dolní Cazov). Diese abwechslungsreiche Landschaft ist gut für Natur, Tiere und auch für heutige Wanderer.
Ausflugstipps
Burg Kunžvart
Im Böhmerwald gibt es nur wenige mittelalterliche Bauwerke, da der Grenzwald historisch die Verteidigung übernahm. Burg Kunžvart wurde zum Schutz des Goldenen Steigs errichtet, über den Salz aus dem Salzkammergut nach Böhmen gebracht wurde. Wir wandern zur Burgruine entlang der Kapelle der Jungfrau Maria. Obwohl der Wehrturm seit dem 16. Jahrhundert verfällt, sorgt das Baumaterial – Stein – für seine „ewige“ Beständigkeit. Von der Ruine auf dem Felsen geht es weiter nach Orlovka, wo uns ein fantastischer Ausblick erwartet, der Václav Hrubý, einem legendären Beschützer der Natur des Böhmerwaldes, gewidmet ist. Sehenswert ist auch das ehemalige Dorf Polka. Der Rückweg führt entweder über einen Rundweg oder auf dem kürzesten Weg entlang der Skipiste zurück nach Strážný.
Über Světlé Hory zu den Fürstenplänen
Ein abgelegener und wenig bekannter Teil des Böhmerwaldes liegt entlang der bayerischen Grenze, wo einst die verstreuten Häuser der Oberen und Unteren Světlé Hory standen. Dorthin führt uns der rot markierte Weg (TZT). Duftende Bergwiesen und perfekt aufgeschichtete Steinterrassen zwischen den ehemaligen Feldern gehören zu diesem Teil der Landschaft. Das einstige Leben dort wird durch historische Fototafeln im Gelände veranschaulicht. Zu Fuß können wir einen Abstecher auf den Gipfel Homole machen, wo auf einem Felsen zwei mächtige Menhire stehen, die „heidnische Steine“ genannt werden. Mit ausreichend Zeit und Kraft können wir bis zu den Fürstenplänen (Knížecí Pláně) weitergehen oder über den Žďárský-Teich dorthin radeln. Der Rückweg erfolgt auf dem grünen Weg (TZT).
Soumarské Moor
Das renaturierte Moor bei Soumarský Most wird vom kleinen Kobold „Rašeliníček“ vorgestellt. Der Lehrpfad verläuft, je nach Festigkeit des Bodens, sowohl über Holzstege als auch direkt über das Moor. Am Ende des Weges hat man von einem 10 m hohen Aussichtsturm einen wunderbaren Überblick über das gesamte Moor. Der Rückweg führt entlang der Moldau, wo mehrere vorkriegliche Bunker (sogenannte „Řopíky“) zu sehen sind. Unterwegs beeindruckt die Lebenskraft der Natur jeden Besucher – kaum jemand würde heute erkennen, dass hier bis 1998 industrieller Torfabbau stattfand.