Lehrpfad durch die Gegend von Bělčice

– Ein Spaziergang durch das „Nachdenkliche Land“…

Bělčice liegt im Hügelland von Blatná, 8 km nördlich von Blatná. Hier wurde der Dichter und Schriftsteller Ladislav Stehlík geboren, Autor von Země zamyšlená („Nachdenkliches Land“). Durch Bělčice verläuft die Bahnstrecke Blatná–Březnice. Im Ortszentrum steht die im Jahr 1240 im romanischen Stil erbaute Kirche St. Peter und Paul mit einem einzigartigen, diamantförmig gefassten Kellergewölbe im Schiff. Daneben ragt der freistehende, 39 m hohe Glockenturm – das Wahrzeichen der Stadt – empor. Weitere Sehenswürdigkeiten: das Rathaus, ein Brunnen von 1894, Barockstatuen des hl. Johannes von Nepomuk und der hl. Barbara. Neben L. Stehlík ist auch Jindřich Kučera, bedeutender Mykologe, Botaniker und Schriftsteller, eine herausragende Persönlichkeit; er wirkte hier über 30 Jahre als Lehrer.

Der Lehrpfad ist ca. 9,5 km lang, kann zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewältigt werden und beginnt am J.-Kučera-Platz in Bělčice. Er führt zunächst nach Újezdec.

Gleich hinter dem Platz liegt eine Glaswerkstatt der Familie Vlasák, die Repliken historischen Glases herstellt. Die zartgrünen Stücke – Krüge, Becher, Krügel und komplette Sets – tragen das Gütesiegel „Regionální produkt Prácheňsko“ und sind heute ebenso nutzbar wie dekorativ. Wenige Schritte weiter steht das Geburtshaus von Ladislav Stehlík mit einer Ausstellung seiner Bücher.

Außerhalb des Ortes folgt die Route einer ruhigen Straße mit Blick auf den fast 46 ha großen Großen Bělčicer Teich. Hinter Bělčice quert man die Motocross-Strecke „Višňovka“. In Újezdec erreicht man die alte Kirche St. Ursula romanischen Ursprungs. Vor ihr steht ein imposanter Berg-Ahorn, der den Namen L. Stehlíks trägt. Nach rund 50 m bietet sich ein Ausblick über das Dorf hinweg bis zu den Brd-Wäldern mit dem Gipfel des Třemšín.

Teilweise dem gelben Wanderweg folgend gelangt man zum Großen Bělčicer Teich, der zum Baden sowie – mit Angelschein – zum Sportfischen einlädt. Im Garten der Fischerbastei wächst die 260 Jahre alte, denkmalgeschützte Huťská-Linde. Auf einer kleinen Straße am Teich Velký Škrabák entlang fährt man nach Závišín, das mit dem Maler Mikoláš Aleš verbunden ist: Er verbrachte hier einen Teil seiner Kindheit. Auf dem Schulweg nach Bělčice bewunderte er an der Dammstraße des Teiches Klusák ein Heiligenbild an einer Birne – heute als Aleš-Birne geschütztes Naturdenkmal. Am Závišíner Bach sind noch heute „Sejpy“, Relikte des historischen Goldwaschens, erkennbar. Von Závišín sind es nur gut 1 km zurück nach Bělčice.

Gemeinde Bělčice: http://www.belcice.cz/
Gemeindeverband Blatensko: http://www.blatensko.eu/