Švejks südböhmische Odyssee von Písek nach Putim

Der brave Soldat Josef Švejk marschierte durch Südböhmen so, wie es sich für einen Soldaten gehörte, den Jaroslav Hašek erschaffen hatte. Er ging gemütlich, aber aufmerksam und beobachtete, was sich ringsum abspielte. In Putim war er sogar zweimal. Auf Švejks Spuren kann man sich leicht von Písek aus begeben – ideal zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Es ist ein angenehmer Halbtagesausflug, den man einmal im Jahr sogar organisiert erleben kann, denn in Písek finden wieder die „Švejk-Festspiele“ statt.

Gesamtlänge

12 km

Dauer

3 bis 5 Stunden 

Landschaft

Befestigte und unbefestigte Wege

Schwierigkeit

Leicht, die Route ist nicht geeignet für Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer.

Markierung

Ja

Wegbeschreibung

Die Route beginnt in Písek am Putimer Tor. Das Tor steht zwar nicht mehr, aber über dem restaurierten Graben befindet sich eine Bronzetafel, die an das Tor erinnert und auch Švejk erwähnt. Weiter geht es in Richtung des Flusses Otava, der zu Ihrer Rechten Ihr ständiger Begleiter sein wird. Ein rotes Briefsymbol zeigt die richtige Richtung. Vorbei an der Textilfabrik Jitex, oberhalb des Skihangs, geht es zum Hotel U Smetáka mit einem Rastplatz und Kinderspielplatz. Danach setzen Sie den Weg auf einem Pfad namens „Čertova stezka“ (Teufelssteig) fort, wobei der Fluss Otava Sie bis zur Zátavský-Brücke begleitet.

 

Dann entfernen Sie sich kurz vom Wasser, indem Sie ein Stück nach links auf der Straße gehen, bald aber rechts entlang einer Wochenendhaussiedlung abbiegen. Auf dem Radweg erreichen Sie bequem den Zusammenfluss der beiden Flüsse – Otava und Blanice – wo Sie eine weitere Möglichkeit zur Stärkung finden. Vom Campingplatz aus ist es nur noch ein kurzes Stück durch den Wald bis nach Putim. Zurück nach Písek können Sie mit dem Zug fahren; vorbei am Podkostelní-Teich gelangen Sie zum Bahnhof Putim. Sie können auch weiter nach Ražice gehen, das 2007 zum südböhmischen Dorf des Jahres gekürt wurde und ein wichtiger Bahnknotenpunkt auf der Strecke České Budějovice – Plzeň ist. Von dort können Sie mit dem Zug nach Písek zurückkehren.

Sehenswürdigkeiten auf der Strecke

Písek – Die königliche Stadt, gegründet von Přemysl Otakar II., ist vor allem dank der ältesten Steinbrücke in Tschechien bekannt. Diese stammt aus dem 13. Jahrhundert, überstand das Jahrtausendhochwasser 2002 und dient noch heute Fußgängern und den Einwohnern von Písek. Schon von der Brücke aus sieht man das dunkelgrüne Gebäude der „Sladovna“ (Mälzerei), das mehrere Etagen voller Unterhaltung für die ganze Familie bietet. Die „Galerie als Spiel“ ist ein einzigartiges Projekt: Während Mutter und Kinder von den Spielelementen gefesselt werden, können die Väter die Ausstellung über die Mälzerei besuchen. An die Sladovna schließt sich das Prácheňské Museum an, das die Regionalgeschichte dokumentiert; im Untergeschoss befinden sich Aquarien mit Fischen aus südböhmischen Teichen. Auf dem Weg zum Putimer Tor kommen Sie an dem historischen Elektrizitätswerk vorbei, das 1888 von František Křižík in Betrieb genommen wurde – es läutete eine Revolution in der Straßenbeleuchtung und Elektrifizierung der Haushalte ein. Von der städtischen Elektrizitätsstation sind es nur wenige Schritte zum Putimer Tor, und damit beginnt Ihr Marsch nach Putim. Nach dem Ausflug sollten Sie unbedingt nach Písek zurückkehren – Sie haben ja noch so wenig gesehen! Wenn Sie ein typisch tschechisches Produkt kaufen möchten: Auf der Strecke Písek–Putim kommen Sie an der Textilfabrik Jitex vorbei. Hier wird noch immer hochwertige Funktionskleidung hergestellt, mit der Sie nicht so schnell ins Schwitzen kommen.

 

Jitex – Das markante Gebäude an der Otava erinnert an die textile Glanzzeit in Písek. Die Fabrik wirkt zwar etwas heruntergekommen, aber hier wird weiterhin gestrickt und genäht. Produkte aus Merinowolle oder „intelligente“ Kleidung können Sie im Laden im Stadtzentrum oder im Onlineshop kaufen: jitex-comfort.cz.

 

Skihang – Wenige Meter hinter der Jitex-Fabrik liegt am Hang ein Skigelände. Es stammt aus den 1970er Jahren und wurde 2019 komplett renoviert. Ein Skilift ist in Betrieb. Im Sommer fährt man hier auf speziellen Kunststoffmatten (nur für erfahrene Skifahrer), im Winter ist das Gelände für die breite Öffentlichkeit geöffnet; www.skiarenapisek.cz

 

„Píseker Barrandov“ – Ein Flussbad mit der Atmosphäre eines „verspielten Sommers“ – ein beliebter Ort an heißen Tagen. Man kann sowohl im Fluss als auch im Becken schwimmen. Das Bad liegt zwar auf der anderen Seite des Flusses, aber wenn Sie von Ihrem Ausflug zurückkommen, ist es genau das Richtige.

 

Čertova stezka (Teufelssteig) – Zahlreiche Felsen im Otava-Tal bieten Klettergruppen Gelegenheit. Dort, wo die Felsen am nächsten zusammenrücken und das Tal sich verengt, sollten Sie mal rufen – Sie hören seltsame Echos… Vielleicht etwas Teuflisches?

 

Zusammenfluss der Flüsse Blanice und Otava – Hier befindet sich das Camping „Soutok“. Sie können sich hier stärken und auch baden. Nach Putim ist es dann nur noch ein kurzer Weg durch den Wald.

 Putim – Das Dorf Putim ist für immer mit Švejk verbunden. Im Roman wurde hier der brave Soldat verhört, und das Schild „Gendarmeriestation“ finden Sie hier auch heute noch. Die Bronzestatue von Švejk bei einem malerischen Café ist ein Pflichtstopp: Man muss ihm nämlich den Stiefel polieren, sonst schmerzen die Gelenke! In Putim gibt es außerdem das sogenannte „Zvířátkov“, einen großzügigen privaten Zoo und Erholungspark. Sie sollten auch den schönen Friedhof mit Beinhaus besuchen. Nicht nur von hier haben Sie einen Ausblick auf den berühmten Podkostelní-Teich. Seine Abfischungen sind immer mit einem bunten Fest direkt auf dem Damm verbunden.