Netolice: Sagen & Rosenberger Spuren

Ein angenehmer Familienrundweg durch die Kulturlandschaft rund um das Schloss Kratochvíle

Ein Ausflug in das Netolicer Wildgehege, eine geplante geschützte Denkmalzone in der Umgebung des Schlosses Kratochvíle, das reich an Denkmälern der Familie Rosenberg ist und von vielen Legenden umwoben wird.

Das Schloss Kratochvíle ist ein Bauwerk, das in Böhmen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts seinesgleichen sucht! Ein nationales Kulturdenkmal und ein Juwel italienischer Renaissance-Architektur in Böhmen. Der prunkvolle Jagdsitz mit Wildgehege und Garten wurde 1589 vom Herrscher Wilhelm von Rosenberg erbaut. Sein Bruder, der berühmte Petr Vok von Rosenberg, hielt sich oft mit seinem ganzen Hof dort auf. Umgeben ist das Schloss vom sogenannten Netolicer Wildgehege, dem größten eingezäunten Wildgehege Böhmens (3.000 ha, ca. 30 Teiche). Auch wenn es heute nicht mehr seinem ursprünglichen Zweck dient, stellt es noch immer eine einzigartige Landschaftseinheit dar und ist ein Musterbeispiel der ursprünglichen Renaissance-Landschaft. Mehr über das Gehege finden Sie [hier] oder im Prospekt.

 

Streckeninformation

Route: Netolice – Kratochvíle – Švarcenberk – Žitná – Hrbovská bašta – Kreuzung Hrbov, dann entweder:

  • Petrův Dvůr – Netolice
    oder
  • Hrbovské Teiche – Grejnarov – Podroužek – Netolice

Die Runde ist sehr kurz, ca. 20 km, und eignet sich daher hervorragend für Familien mit Kindern. Wir empfehlen, den Ausflug mit einem Besuch des Schlosses Kratochvíle sowie dem Museum oder dem Archäopark in Netolice zu verbinden.

Haltepunkte und Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke

  1. Ehemalige Rosenbergische Jägerhütte mit Schenke „Jagrhaus“ aus dem 16. Jahrhundert, am gleichnamigen Teich gelegen. Später als Fuhrmannsgasthof „u Marků“ genutzt. Geburtsort von Univ.-Prof. Dr. med. et chir. Josef Fischl (1828–1892), einem bedeutenden jüdischen Arzt und Autor zahlreicher wissenschaftlicher Arbeiten, Professor an der medizinischen Fakultät in Prag.
  2. „Neue Jägerhütte“ – errichtet 1697 in der Ecke des ursprünglichen Fasanengeheges nach Plänen des Netolicer Hauptmanns Reinhardt. Für den Bau wurden Materialien aus Krčíns „Schlösschen“ Leptáč verwendet, das in der Schlossgärtnerei direkt neben dem neuen Schloss stand. Heute Sitz des Forstamts Lesy ČR.
  3. Schloss Kratochvíle – Nationales Kulturdenkmal, ein Renaissance-Jagdschloss der Rosenberger, vollendet 1589. 2011 wurde die neue Ausstellung „Renaissance der Renaissance“ fertiggestellt.
  4. Krčínka-Kanal, Teil 1 – Überrest eines künstlich angelegten Kanals aus dem späten 16. Jahrhundert, gebaut von Jakub Krčín von Jelčany. In der Nähe befanden sich die verschwundenen Dörfer Horní und Dolní Třebánek.
  5. Ehemaliges Gut Švarcenberk – vermutlich nach 1719 im typischen Stil der Schwarzenberger erbaut, etwa an der Stelle des früheren Dorfes Šitice.
  6. Žitná – ein Weiler, dessen Teil durch die Errichtung des Wildgeheges verschwand. Erhalten sind Gebäude im Stil des Bauernbarocks, eine neugotische Kapelle, eine Schmiede von 1857, eine Holzscheune mit Schindeldach sowie ein ehemaliger Schwarzenberger Gutshof von 1909 mit Reithalle und Pferdezucht.
  7. Einöde „u Jůzků“ – Gruppe von Bauernhäusern an der Grenze des Geheges. Erhalten ist eine einzigartige Blockhütte mit Balkendecke aus dem 18. Jahrhundert sowie eine hölzerne Scheune.
  8. Krčínka-Kanal, Teil 2 – beim Teich Nadýmače, mit erhaltenem originalen Ziegelbrückchen. Möglichkeit zum Baden.
  9. Hrbovská bašta und Fischteiche – in der Nähe befindet sich ein kleiner Tierpark („Mini-Zoo“).
  10. Kreuzung „u Žižkův Dub“ – ein staatlich geschützter Baum, etwa 250 Jahre alt. Der Legende nach machte hier Jan Žižka auf seinem Marsch nach Prachatice Halt.
  11. Kreuzung unterhalb Peklo – Peklo („Hölle“), ein mystischer Hügel mit einem malerischen Ensemble volkstümlicher Gebäude aus dem 17.–19. Jahrhundert.
  12. Petrův Dvůr – Kulturdenkmal, ehemaliger rosenbergischer Gutshof und Wirtschaftsbereich des Schlosses, später Sitz der Schwarzenberger Gutsverwaltung und Brauerei.
  13. Hrbovské Teiche – (26 und 11 ha), Ende des 16. Jahrhunderts vom Rosenberger Statthalter Jakub Krčín von Jelčany angelegt. Möglichkeit zum Baden.
  14. Ovčín – ehemaliger rosenbergischer Gutshof und Schafstall aus dem späten 16. Jahrhundert.
  15. Grejnarov – Renaissance-Gutshof, ursprünglich im Besitz der reichen Mälzerfamilie Grejnar. Martin Grejnar von Veveří und Mysletín war hoher Beamter der Rosenberger, Statthalter und Hofrat von Petr Vok von Rosenberg.
  16. Podroužek – größter Teich im sogenannten Netolicer System (30 ha), mit bekanntem Campingplatz und Restaurant am Ufer. Jährlich im Oktober findet hier ein traditionelles südböhmisches Abfischen statt. Unterhalb des Teichdamms befindet sich die Mühle Podroužský mlýn. Möglichkeit zum Baden.