Lernen Sie Vodňany kennen

Eine Stadt mit Fischereitradition, gut erhaltenem Befestigungssystem und reicher Geschichte

Vodňany ist eine Stadt im Bezirk Strakonice, etwa 30 km nordwestlich von České Budějovice an der Blanice gelegen.

Der Name der Stadt leitet sich von ihrer Lage in einem Feuchtgebiet am unteren Lauf des Flusses Blanice ab. Die ursprüngliche Bezeichnung „Vodná“ bedeutete ein Ort, an dem das ganze Jahr über Wasser vorhanden war. Davon abgeleitet entstand der Name Vodňany als Bezeichnung für eine Gemeinde von Menschen, die in Vodná lebten. Aus diesem Grund wurde Vodňany einst als Aquileia Bohemorum = das Venedig Böhmens bezeichnet.
Die älteste schriftliche Erwähnung von Vodňany stammt aus dem Jahr 1318, eine weitere überlieferte Nachricht aus dem Jahr 1327 nennt Vodňany als einen Ort der Zollabgabe.
Die wichtigsten Stadtrechte wurden Vodňany 1336 von König Johann von Luxemburg verliehen. Bereits im Jahr 1400 wurde Vodňany zu den königlichen Städten gezählt.

 

Historische Denkmäler

  • Platz der Freiheit (Náměstí Svobody) – Historisches Zentrum mit regelmäßiger Grundstruktur und einem geräumigen Marktplatz.
  • Stadtmauern – Erhaltene Teile mit Wassergraben („Parkány“) und viereckigen Bastionen aus dem frühen 15. Jahrhundert, heute Teil des Stadtmuseums und der Galerie.
  • Dekanatskirche der Geburt der Jungfrau Maria – Aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, dominiert den Stadtplatz.
  • Haus Nr. 1 – Ehemalige Apotheke aus dem 16. Jh., Geburts- und Wohnhaus des Schriftstellers František Herites (geb. 1851).
  • Brunnen – Mit einer Freiheitsstatue und Symbolen der Stadt, Fischerei, Landwirtschaft und Industrie, geschaffen 1928.
  • Haus „U čápů“ – Barockhaus, in dem der Dichter Julius Zeyer lebte und arbeitete.
  • Ehemalige Synagoge
  • Steinerne Bogenbrücke – Mit einer Statue des hl. Johannes von Nepomuk (Barockstil, 18. Jh.), romantischer Ort, genannt „Vodňaner Venedig“.

Im Informationszentrum am Marktplatz erhalten Sie detaillierte Informationen über die Stadt, aktuelle Ausstellungen und Ausflugstipps.
Ein weiteres Mittel, um Vodňany kennenzulernen, ist der Lehrpfad von Vodňany.

 

Fischereitradition

Die Fischzucht in Vodňany spielte und spielt eine bedeutende Rolle. Seit über einem halben Jahrtausend ist sie mit der Entwicklung der Stadt verbunden. Besonders im späten 15. und gesamten 16. Jahrhundert erlebte die Teichwirtschaft ihre Blütezeit – bis zu 30 Teiche wurden bewirtschaftet.

 

Fischereischule

Die Gründung der Fachschule für Fischerei ist vor allem dem Engagement von Vácslav Josef Štěpán zu verdanken, unterstützt von Persönlichkeiten wie Josef Šusta, Ing. Václav Šusta und Dr. Theodor Mokrý. Die Notwendigkeit der Schule wurde seit 1898 betont, v. a. durch das Südböhmische Fischereiverband und die Landesvereinigung der Fischer. Die Stadt Vodňany bot Grundstücke und finanzielle Unterstützung (Bürgermeister Ferdinand Mašek). Der Erste Weltkrieg verzögerte das Vorhaben.
Die Schule wurde 1920 gegründet.

Seit 1996 besteht an der Schule eine Höhere Fachschule für Wasserwirtschaft und Ökologie. Das dreijährige Studium richtet sich an Absolventen mit Matura.
Heute bildet die Schule Fachkräfte für Teichwirtschaft, Forellenzucht, Fischverarbeitung, Fischhandel und Wasserwirtschaft aus.
Die Schule gibt Fachliteratur heraus, organisiert Kurse für MO ČRS-Fischereiverwalter und Elektrofischerei-Kurse.
Sie produziert Fischbrut von 17 Arten und übernimmt deren Distribution.
Im Sommer bietet das Schülerwohnheim „Zátiší“ Unterkünfte wie ein Gästehaus.

Mehr Infos zur Schule: http://www.srs-vodnany.cz/

 

MEVPIS – Zentrum für Umweltbildung

2012 wurde das Projekt des Operationellen Programms Umwelt genehmigt:
„Internationales Zentrum für Umweltbildung, Beratung und Information zum Wasserschutz Vodňany (MEVPIS)“.

Das Zentrum konzentriert sich auf Umweltbildung, insbesondere Wasserschutz, Wassertiere und nachhaltige Wasserwirtschaft. Es richtet sich an Kindergarten- bis Hochschulkinder, Lehrer, Fischer, Fachleute, Behörden und breite Öffentlichkeit.
Aus dem rekonstruierten Mühlengebäude entstanden Seminarräume, Fachklassen und Unterkünfte für Konferenzen, Workshops und Kurse.

Mehr Infos: http://www.mevpis.cz/cs/