Lehrpfad „Trhové Sviny fromm und sündig“
Begeben wir uns auf die Spuren unserer Vorfahren. An siebzehn Stationen tauchen wir in die spirituelle Welt der Einwohner von Trhové Sviny und seiner Umgebung ein, entdecken ihre Beziehung zu Gott – aber auch zu Sünden und Verfehlungen. Am Ende erkennen wir: Die Menschen sind immer gleich geblieben, nur die Kulissen haben sich verändert – ihre Beweggründe sind jedoch dieselben.
Kateřina aus Čeřejov war eine Müllersmagd. Sie schlief heimlich mit dem Knecht Bartoloměj – doch als ihr Bauch wuchs, war der Skandal da. Sie gebar einen Jungen. In diesem Moment verfinsterte sich ihr Blick. „Ich hatte Angst vor Hunger und Elend, man hatte mir gedroht, dass ich mit dem Kind betteln gehen müsste, dass uns niemand etwas geben würde – deshalb wollte ich lieber, dass das Kind nicht lebt“, sagte sie vor Gericht, wo sie sich des Mordes an ihrem Neugeborenen verantworten musste.
Solch schaurige Mordfälle, Überfälle oder auch Nachbarschaftsprügeleien erwachen auf dem neuen Lehrpfad zum Leben, der die Stadt Trhové Sviny mit den Ortschaften Pěčín, Hrádek und Rejta verbindet. Er führt entlang von Teichdämmen und Orten des Gedenkens. Der Name „Trhové Sviny fromm und sündig“ verweist nicht nur auf Verfehlungen, sondern auch auf tugendhafte Taten, Frömmigkeit und Gottesfurcht – den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse. Die Geschichte wird in 17 Stationen in Form von Erzählungen vermittelt.
Konzipiert wurde der Pfad von der Bürgermeisterin von Trhové Sviny, Věra Korčaková, die den Historiker und Schriftsteller Jan Štifter für das Projekt gewann. Er stützte sich auf alte Quellen und auf zeitgenössische Presseartikel, für die außergewöhnliche Ereignisse stets Sensationen waren. Der Lehrpfad ist voller solcher Geschichten und wird ein beliebtes Ausflugsziel nicht nur für die Einheimischen, sondern auch für Besucher aus der weiteren Umgebung.
Der Pfad ist in drei Rundwege unterteilt: 14 km, 7 km und 4 km. Im Abschnitt zwischen Station 1 und Station 2 empfehlen wir, die rot-weiße Markierung genau zu verfolgen.
Erster Rundweg (14 km) ist rot markiert.
Für weniger geübte Wanderer kann die Strecke an Station 3 (Poldr) auf insgesamt 4 km oder an Station 6 (Prelát) auf 7 km verkürzt werden.
Hinweis zu Tafel Nr. 11 – „Zum heidnischen Heiligtum“
Es gibt zwei Wege dorthin:
- Biegen Sie links ab und folgen Sie der grünen Wanderwegmarkierung, die direkt zu den Steinen führt. Dann weiter auf dem grünen Weg zur Kapelle.
- Folgen Sie dem Waldweg entlang der rot-weißen Markierung bis zur Tafel Nr. 12, biegen Sie dann links ab und folgen Sie den roten Markierungen, die dem grünen Wanderweg folgen, bis zu den steinernen Bildstöcken auf dem ehemaligen Wallfahrtskirchplatz. Weiter geht’s bergab durch den Wald zum heidnischen Heiligtum.
Geübtere Wanderer können von Tafel Nr. 12 wieder über den grünen Wanderweg zur Tafel Nr. 11 zurückkehren. Dieser Abschnitt ist jedoch nicht für Fahrräder oder Kinderwagen geeignet.
Zweiter Rundweg (7 km) ist blau markiert.
Am Teich Prelát biegen Sie links nach Rejta ab, gehen am Haus der Maroušeks rechts vorbei und weiter zur Straße nach Nové Hrady, die Sie überqueren. Hungrige und durstige Wanderer können im Restaurant Na Tahu (ca. 20 m entfernt) einkehren. Die anderen setzen den Weg zur Kapelle Mariä Himmelfahrt in Rejta fort. Etwa 20 m vor der Kapelle stoßen Sie auf den rot markierten Pfad und folgen ihm zur Station 15 „Galgenberg“. Neugierige und ehrgeizige Besucher sollten Station 14 „Rejta“ vor dem Kulturhaus in Rejta nicht auslassen, auch wenn sie dafür etwa 200 m zurückgehen müssen.
Dritter Rundweg (4 km) ist grün markiert.
Sie überqueren den Damm des Polders und folgen einem Trampelpfad über die Wiese zum Neuteich vor dem Ort Rejta. Dann weiter zur Straße nach Nové Hrady, die Sie überqueren, Richtung Steinbruch (LOM). Am Ende des Asphaltwegs führt ein Feldweg zurück zur Hauptstrecke bei Station 15 „Galgenberg“. Dann geht es weiter auf dem alten Weg zum Großen Teich.
Die Infotafeln wurden so in die Landschaft integriert, dass sie den „Genius loci“ nicht stören. Daher muss man für einige Orte ein wenig vom Weg abweichen – etwa zum heidnischen Heiligtum, zur Kapelle oder zum Geburtshaus von Emil Hácha.
Gesamtlänge
4, 7 und 14 km
Dauer
Halber Tag
Landschaft
Straßen, befestigte und Feldwege
Empfohlene Jahreszeit für einen Besuch
Frühling, Sommer, Herbst
Schwierigkeit
Mittel