Städtischer Glockenturm in Vimperk

Städtischer Glockenturm in Vimperk

Das eindrucksvolle Mittagsläuten gehört auch heute noch zu den emotionalen Erlebnissen, die man nicht vergisst. Vom Glockenturm aus hat man zudem eine wunderschöne Aussicht in 30 m Höhe. Die Gesamthöhe des Turms beträgt 36 m.

Der spätgotische städtische Glockenturm stammt aus dem frühen 16. Jahrhundert. Nach einem Brand, der den Marktplatz von Vimperk verwüstete, wurde er 1866 neu gestaltet, da das Feuer von 1861 das Dach, die Kuppel und einen Großteil des Aufbaus zerstört hatte. Wie ein in den Himmel gerichteter Finger erhebt sich der schlanke prismatische Turm über das mittelalterliche Zentrum von Vimperk. Aus der Ferne gesehen bildet er mit der benachbarten Dekanatskirche eine einheitliche Silhouette und ist zusammen mit dem Schloss auf dem hohen Hügel das zweite markante Wahrzeichen der Stadt. Es handelt sich um ein spätgotisches Bauwerk aus der Zeit um 1500, das die Blütezeit nach der Erhebung von Vimperk zur Stadt miterlebte. Aus dieser Zeit sind bis heute das steinerne Türgewände, das Sockelgeschoss mit gotischem Gesims und ein Kragstein des ursprünglichen Erkers erhalten geblieben. Der Turm wurde 1866 nach dem verheerenden Brand von 1861, bei dem das Dach, die Kuppel und ein Großteil der barocken Ausstattung zerstört wurden, neu hergerichtet. Die letzten Reste der vermutlich wertvollen barocken Wandmalereien an der Turmfassade wurden bei Renovierungsarbeiten im Jahr 1909 entfernt.

Der eigentliche Zweck dieses Bauwerks bestand in den aufgehängten Glocken, die mit ihrem majestätischen Klang regelmäßig, zu besonderen oder außergewöhnlichen Anlässen das Leben der Stadt ankündigten. Jeder Einwohner kannte die verschiedenen Glockenläuten, konnte sich dadurch informieren und entsprechend verhalten. Im Laufe der Jahrhunderte wechselten sich im Glockenturm viele Glocken ab, große und kleine, darunter auch die unheilvolle Totenglocke. Die älteste Glocke stammte noch aus dem 15. Jahrhundert und die größte wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in den Turm gehievt. Die seltene gotische Glocke Maria Hilf, benannt nach der Gottesmutter Maria, wurde 1419 gegossen und überstand wie durch ein Wunder alle Kriege. Nach ihrer Restaurierung kehrte sie am 22. Oktober 2010 in den Glockenturm zurück. Ein feierlicher Moment fand am 30. November 2013 statt, als das Herz der neuen Glocke Inocenc zum ersten Mal schlug – sie erklingt nun gemeinsam mit Maria Hilf.

Das eindrucksvolle Mittagsläuten gehört auch heute noch zu den tief berührenden Momenten, an die man sich gerne erinnert. Der Klang breitet sich über die Dächer der Häuser, vorbei an der Kirche bis hinauf zur Burg aus – wie eine klangvolle Brücke aus der bewegten und glorreichen Vergangenheit von Vimperk in unsere heutige, hektische Zeit.

Zugänglichkeit

Ganzjährig geöffnet gemäß den aktuellen Öffnungszeiten

Eintrittsgebühr

Ja, laut aktueller Preisliste

Wie kommt man dort hin?

Der Glockenturm befindet sich direkt am Stadtplatz, wo bequem geparkt werden kann.