Altes Schloss Libějovice
Das Renaissanceschloss war ursprünglich eine gotische Festung, die im Jahr 1352 errichtet wurde.
Die älteste Erwähnung von Libějovice stammt aus dem Jahr 1264, als das Dorf Tomáš von Libějovice gehörte. Im Jahr 1389 wird Dobeš von Libějovice genannt. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts ließ sich die Familie Malovec in Libějovice nieder, die den Bau der gotischen Festung veranlasste. Im Jahr 1559 kaufte Wilhelm von Rosenberg das Anwesen und ließ es in ein vierflügeliges Renaissanceschloss umbauen. Später gelangte Libějovice in den Besitz von Graf Jan Zrinský und nach dessen Tod 1612 an Jan Jiří von Švamberk. Nach der Schlacht am Weißen Berg schenkte König Ferdinand II. im Jahr 1623 das konfiszierte Gut Libějovice dem General Graf Karl Bonaventura Buquoy. 1651 erwarb Gräfin Marie Magdaléna Buquoy das Gut Čichtice. 1801 kauften die Schwarzenberger das Libějovicer Anwesen, nahmen jedoch keine wesentlichen Änderungen am Gebäude vor. Im Jahr 1775 war ein Teil des Schlossgrabens noch erhalten. Einer Beschreibung von 1800 zufolge befand sich im Erdgeschoss eine Schule (noch 1861 vorhanden), im Obergeschoss das Amtsbüro und Wohnungen für Beamte. 1805 wurden Sicherungsarbeiten genehmigt, um das Absinken der Mauern zu verhindern. Weitere kleinere Anpassungen erfolgten 1831 (für Wohnzwecke) und 1875 (Mauern mit Eisenspangen verstärkt).
Das alte Libějovicer Schloss ist ein zweistöckiges Gebäude mit vier Flügeln und einem Innenhof, mit Resten eines Wehrgrabens und Walls. Die Nordfassade mit dem Eingang und das nordöstliche Eckerker besitzen Renaissancestufengiebel. Der Zugang erfolgt durch ein gotisches Tor mit einer Nische für eine Zugbrücke im vorgelagerten Nordturm. Der Durchgang und viele der Räumlichkeiten mit komplexem Grundriss bewahren gotische und Renaissance-Arkaden. Gotische Portale sind vereinzelt erhalten geblieben.
Die historische Atmosphäre des Renaissanceschlosses zog die bekannte Literatengruppe aus Vodňany – Julius Zayer, František Herites und Otakar Mokrý – gelegentlich zu Besuchen an.