Durch das Land unter dem Javorník

Besuchen Sie Klostermann.

Der Ausgangspunkt dieser Wanderung ist Vacov, erstmals erwähnt im Jahr 1352. Die Gemeinde besteht aus drei Ortsteilen: Vacov, Vlkonice und Miřetice. Dominant ist die Kirche des hl. Nikolaus, die in den Jahren 1888–1890 nach dem Entwurf des schwarzenbergischen Architekten Jan Sedláček erbaut wurde, die Bauleitung hatte Jan Štěrbík aus Vimperk.

In der Kirche sind zahlreiche Grabsteine erhalten, und ein wertvolles Denkmal ist die Glocke von Meister Brikcí von Týnberk aus dem Jahr 1588. Auf der Glocke befindet sich eine Inschrift mit der Widmung des Stifters Václav Koc von Dobrš. Im Sommer wachsen rund um die Kirche Koloděj-Pilze. Unterhalb der Kirche steht eine Nischenkapelle des hl. Johannes von Nepomuk aus dem 17. Jahrhundert.

Von Vacov aus führt die Route Richtung Sušice nach Vrbice. Hier finden wir eine Kapelle aus dem Jahr 1949 und mehrere Blockhäuser. Besonders das links hinter der Kapelle sticht hervor. Wir biegen links ab, durchqueren ein Wochenendhausgebiet und stoßen auf den blauen Wanderweg. Links liegt das Freibad von Rohanov, wo wir uns erfrischen können.

Weiter geht es durch die Siedlung Milíkov auf dem blauen Wanderweg nach Javorník. Beim Eintritt ins Dorf begrüßt uns eine Statue von Karel Klostermann, der sich um den Bau des Aussichtsturms verdient gemacht hat – dem heutigen Ziel unseres Ausflugs. Doch der Reihe nach.

Javorník ist ein beliebtes Touristenzentrum – auch dank Rudolf Beran, Politiker und Premierminister der Ersten Republik und später des Protektorats. Er sorgte für die Errichtung der Švehla-Hütte (heute ein Sanatorium), die Pflasterung der Hauptstraße und die Elektrifizierung des Dorfes.

In Javorník kann man in mehreren Restaurants einkehren. In der Dorfmitte steht das denkmalgeschützte Bauernhaus Nr. 29. Von hier führt der Weg am Waldrand und Skilift vorbei zum Gipfel des Javorník (1065 m ü. M.). Auf halber Strecke halten wir an der denkmalgeschützten Rotunde des hl. Antonius von Padua aus dem Jahr 1939, feierlich geweiht am 4. August 1940.

Von dort ist es nicht mehr weit zur Aussichtswarte, die einen noch besseren Ausblick bietet. Der Aussichtsturm wurde erst 1938 errichtet, obwohl der Planungsausschuss unter Klostermann schon 1914 tagte. Der Bau wurde zuerst durch den Ersten Weltkrieg, dann durch Geldmangel verzögert. Die Bauarbeiten begannen am 21. Juni 1938 und wurden am 31. August desselben Jahres abgeschlossen.

Der Entwurf stammte von Architekt Karel Houra. Auf 27 Quadern sind die Namen der Förderer eingraviert. Im Jahr 2003 wurde der Turm aufgestockt. Heute zählt er 197 Stufen, ist 39 m hoch, die Aussichtsplattform befindet sich in 30 m Höhe. Bei guter Sicht kann man neben den Šumava-Gipfeln Großer Arber und Rachel auch die Alpen sehen.

Vom Turm steigen wir zurück ins Dorf und folgen der gelben Markierung nach Úbislav. Am Brückchen über den Horský potok steht ein bayerischer „Hahnenkreuz“-Bildstock – geschmückt mit Werkzeugen der Passion Christi und Handwerkszeug. Er wurde im 19. Jh. von Landwirt Fr. Štoural aus Bayern mitgebracht und auf eigene Kosten aufgestellt.

Hinter dem Ort steht eine 350 Jahre alte Buche. Im Jahr 1971 hatte sie in 130 cm Höhe einen Umfang von 397 cm, war 18 m hoch und hatte eine Krone mit 20 m Durchmesser.

Weiter geht es auf der Straße nach Benešova Hora, einem Dorf mit Elementen des südböhmischen Bauernbarocks. Das Haus Nr. 32 ist über 200 Jahre alt. Eine rund 360 Jahre alte Linde im Dorf hat einen Stammumfang von 575 cm. Über Peckov kehren wir zurück nach Vacov.

Grunddaten:

  • Ausgangspunkt: Vacov
  • Route: Vacov–Vrbice–Milíkov–Javorník–Úbislav–Benešova Hora–Peckov–Vacov
  • Länge: ca. 15 km
  • Anspruch: mittel
  • Zugang: zu Fuß, für Geübte mit dem Rad
  • Verpflegung: Vacov, Rohanov, Javorník, Benešova Hora