Entdecken Sie die Gärten und Parks von Krumau
Český Krumlov hat eine wunderbar reiche natürliche Umgebung – und man kann der Natur und dem Grün sogar innerhalb der Stadt begegnen.
Nach Český Krumlov kommt man wegen der historischen Denkmäler und der Kultur. Wenige realisieren jedoch, dass die Stadt eine herrlich reiche natürliche Umgebung besitzt und dass man auf Natur und Grün sogar mitten in der Stadt stößt.
Stadtpark
Der ca. 2,5 Hektar große Park liegt im Zentrum von Český Krumlov am linken Ufer der Moldau. Vom Stadtplatz erreichen Sie ihn in 5 Minuten über die Kájovská-Straße oder durch das „Mauseloch“ und dann links über die Brücke von Dr. Eduard Beneš. Der Stadtpark begeistert auch Kinder – es gibt einen großzügigen Kinderspielplatz. Im Sommer kann man im Schatten der Bäume spielen oder sich am neu geschaffenen Zugang zur Moldau erfrischen.
Seit dem späten 16. Jahrhundert war der heutige Park ein Ort der Erholung und ein Jesuitengarten. Am Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert wurde er stark umgestaltet, als der sogenannte Jesuitengarten in Gemeindebesitz überging. 1885 wurde hier z. B. ein Flussbad errichtet und um 1900 ein Spielplatz, der im Sommer als Übungsplatz und im Winter als Eisbahn diente. 1908 wurde das Gelände als Park gestaltet.
Heute findet man dort viele interessante Bäume und Sträucher – sowohl Nadel- als auch Laubbäume, heimische wie exotische Arten. Die Parklandschaft wird durch frei platzierte Skulpturen ergänzt, und es gibt einige interessante Bauten. Besonders auffällig ist der hölzerne Musikpavillon, der vor dem Ersten Weltkrieg errichtet wurde und bis in die 1950er-Jahre genutzt wurde. Beachtenswert ist auch die Kapelle des Hl. Martin von 1717 mit barocker Ausstattung. Bis 1892 befand sich hier auch ein Friedhof.
Sehenswürdigkeiten in der Nähe: Synagoge, Museum Fotoatelier Seidel, Gartenatelier Egon Schiele, Verkehrsspielplatz für Kinder, Plešivecké-Treppe und -Platz – Aussicht auf die Stadt
Klostergärten
Die Gärten des Minoritenklosters – die ältesten erhaltenen Gärten in Český Krumlov – befinden sich ebenfalls im historischen Stadtzentrum. Vom Latrán aus gelangt man über die Klostergasse (gegenüber dem ersten Schlosshof) zum Areal. Kurz nach der Klostergründung 1350 legten die Minoriten hier einen Konventgarten und einen Gemüsegarten an, in dem auch Heilkräuter gezogen wurden.
Seit Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Konventgarten an Bürger vermietet. 1950 wurden die Minoriten aus dem Kloster vertrieben und aus den Klostergärten wurde eine Kleingartenanlage.
Die Stadt Český Krumlov machte das Klosterareal 2015 nach fünfjähriger Renovierung wieder öffentlich zugänglich – inklusive der Gärten. Der Wert der Gärten liegt nicht nur in ihrem Alter, sondern in der jahrhundertelangen Tradition des Anbaus von Heil- und Nutzpflanzen, Weinreben, Obstbäumen und Gemüse. Die Präsentation dieser gärtnerischen Tradition war ein zentrales Ziel der Erneuerung.
Die Pflanzensammlung dient heute pädagogischen Zwecken. Auch Weinreben wurden wieder gepflanzt – die erste Ernte fand 2017 statt. Sehenswert ist auch ein Insektenhotel in Form eines Miniaturklosters. Im unteren Teil der Gärten befindet sich das Gebäude des ursprünglichen Pavillons, der einst Teil der Kloster-Kegelbahn war.
Sehenswürdigkeiten in der Nähe: Ausstellungen und Handwerkswerkstätten im Klosterareal, Brauerei, Rotes Tor, erster Schlosshof, Latrán, Ufer der Moldau
Hirschgarten (Jelení zahrada)
Der Name Jelení zahrada ist bereits im 18. Jahrhundert belegt und weist auf die ursprüngliche Nutzung als Wildgehege hin. Der Park – im Volksmund „Jelenka“ genannt – umfasst 7 Hektar am nördlichen Fuße des Schlossbergs im breiten Tal der Polečnice. Der mittlere Teil (mit Parkplatz und dem früheren „Tannenzapfenhaus“, heute Restaurant Jelenka) liegt an der Stelle eines einstigen Renaissancegartens.
Der Baumbestand zwischen Schloss und Fluss gleicht einem Laubmischwald mit reichem Unterholz. Der linksufrige Teil an der Chvalšinská-Straße besteht aus einer Wiesenfläche mit Einzelbäumen und Baumgruppen.
Im Sommer 2020 wurde hier ein neuer 9-Loch-Discgolfplatz für Anfänger und leicht Fortgeschrittene eingerichtet, mit Rücksicht auf Wanderwege und den angrenzenden Radweg.
Sehenswürdigkeiten in der Nähe: Budějovická-Tor, Kino Luna aus den 1970er-Jahren, Masaryk-Straße mit Villen der Ersten Republik, Mantelbrücke
Terrassen und Park bei Schieles Gartenhaus
Dieser Ort in der südlichen Moldauschleife ist eine weitere grüne Oase in Krumlov. Hier kann man frische Luft genießen – für die Kleinsten gibt es ein Verkehrsspielplatz, im Sommer spenden alte Bäume Schatten.
Das Haus am Hang wurde um 1800 erbaut und wurde bekannt, weil 1911 der Maler Egon Schiele (1890–1918) hier wohnte. Der Schüler Willi Lidl vermittelte den Aufenthalt, organisierte Reparaturen und verhandelte mit dem damaligen Besitzer, dem Textilhändler Max Tschunka, sodass Schiele mietfrei wohnen konnte. Auf Holzplatten malte Schiele bekannte Krumau-Motive – darunter „Stadt am blauen Fluss“, „Tote Stadt“, „Nacht-Krumau“ oder „Dächerblick“.
Schiele liebte dieses Haus und die blühenden Terrassen. Noch heute sind sie voller Blumen und Weinreben. Auf der Wiese vor dem Haus kann man sich im Sommer sonnen oder in der Moldau baden – mit bequemem Zugang zum Wasser.
Sehenswürdigkeiten in der Nähe: Synagoge, Rosengarten, Plešivecké-Platz, Stadtpark


